Oberkessach

Chronik Ortschaft

Oberkessach liegt in einem Seitental der Jagst an der nordwestlichen Peripherie des Hohenlohekreises und hat die Ortschaften Unterkessach (Landkreis Heilbronn) sowie Merchingen (Neckar-Odenwald-Kreis) zu Nachbarn.

Urkundlich tauchte der Name der Ortschaft erstmals im Jahre 976 unter dem Namen Chessaha, 1286 als Kessach und ein Jahr später als superiori Kessach = Oberkessach auf.

Während in den ersten Jahrhunderten seines Bestehens Oberkessach unter zahlreichen weltlichen und geistlichen Grundherrschaften aufgeteilt war, gelang es der Abtei Schöntal bis zum Jahre 1430 den gesamten Ort unter ihren Einfluss zu bringen.

Im Bauernkrieg wurde das Dorf unter Anführung des Bauernführers Jörg Metzler (Ballenberg) am 04. April 1525 geplündert und wurde bis auf drei Häuser im damals unteren Ortsteil ein Raub der Flammen.

Während des Dreißigjährigen Krieges lösten in dem wieder erstandenen Ort durchziehende Soldaten die Pest (Schwarzen Tod) aus, die vor allem in den Jahren 1634/35 einen Großteil der Bevölkerung hinweg raffte.

Erhalten ist aus jener unheilvollen Zeit der schmucke Fachwerkbau des Pfarrhauses (1609/10), während die spätbarocke Pfarrkirche St. Johannes Baptist nach Abriss des alten und wesentlich kleineren Gotteshauses in den Jahren 1782 - 1785 entstand und 1958 eine grundlegende Restaurierung erfuhr.

Dominierte in Oberkessach über Jahrhunderte hinweg eine beinahe rein bäuerliche Bevölkerung, versorgt durch eine Vielzahl von Handwerkern und Gewerbetreibenden, so erfuhr die Ortschaft durch den Zuzug von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen während und nach dem zweiten Weltkrieg, durch ein Flurbereinigungsverfahren in den sechziger Jahren sowie die günstige Anbindung an die Autobahn Heilbronn - Würzburg (A 81) eine strukturellen Wandel zu einem Wohnplatz von derzeit rund 1150 Einwohnern

- mit Kindergarten und Grundschule im Ort sowie einen verkehrsgünstigen Zugang zu den weiterführenden Schularten der Umgebung.

- einer Vielzahl von leistungsfähigen Handwerks- und Gewerbebetrieben im Ort sowie dem neu geschaffenen Gewerbegebiet Bahrnholz in Autobahnnähe

- erschlossenen Wohngebieten am Ortsrand sowie durch großzügige Förderung des MELAP-Programmes des Ministeriums für Ernährung und ländlichen Raum die Schaffung eines harmonischen Ortskerns durch Abriss / Umbau von Altbauten und die Schließung von Baulücken

- einer funktionierenden Gaststronomie in einer Ortschaft, die im Naherholungsbereich Heilbronns liegt

sowie

- einem vielfältigen und regen Vereinsleben, in dem jeder Einwohner einen Teil seines Freizeitbereiches sinnvoll zu gestalten vermag.

So darf Oberkessach heut mit Fug und Recht als bedeutendes Glied der heutigen Großgemeinde Schöntal bezeichnet werden.