Oberkessach

St. Johannes der Täufer Kirche Ortschaft

Oberkessach war ursprünglich Filial von Bieringen, verfügte aber bereits 1287 über eine eigene Pfarrei. Hier wird erstmals ein Geistlicher R. Vicepleban urkundlich erwähnt, der für die Pfarrei Oberkessach zuständig war.

Um diese Zeit muss also eine Kirche in Oberkessach vorhanden gewesen sein, von der jedoch ansonsten keinerlei Hinweise existieren. 1525 zerstörte der Odenwälder Bauernhaufen (Bauernaufstand von 1525) nicht nur die Häuser in Oberkessach, sondern auch die bemalten Kirchenfenster, schändete und entweihte die Altäre dieser Kirche. Außerdem wurden viele der kirchlichen Gegenstände geraubt. Im Mai 1536 konnte die restaurierte Kirche wieder eingeweiht werden. Neue Altäre zierten nun die Kirche. Mitte des 16. Jh. entstand der Unterbau des Kirchturms und wurde 1602 um 24 Fuß erhöht. Der Turm in Spätgotischem Stil blieb auch dem späteren Neubau der Kirche (dem Langhaus) erhalten. In der Zeit des 30-jährigen Krieges (1618 - 1648) fiel die Oberkessacher Kirche erneut Plünderungen von durchziehenden französischen Truppen zum Opfer.

1706 beklagten sich Oberkessacher Bürger über die Enge, den schlechten Zustand und die fehlende Sakristei der Kirche. So wurde schließlich nach mehreren Jahren, nämlich 1715 an der Ostseite des Turms die Sakristei angebaut. Zu dieser Zeit sandte auch der Ortspfarrer ein Schreiben an die bischöfliche Curie zu Würzburg um über den baufällig ruinösen Zustands der Kirche zu berichten. Er forderte gleichzeitig das Kloster Schöntal auf, die Kirche neu bauen zu lassen, da es alleiniger Zehntherr war und somit in Verpflichtung stünde. Um die Baukosten der Kirche entbrannte ein jahrelanger Streit. Schließlich gewann 1782 die Gemeinde diesen Rechtsstreit und der Bau des jetzigen Langhauses konnte unter Leitung von Bauplaner Bruder Wolfram Kettner und auf Kosten des Klosters Schöntal begonnen werden. Die Gemeinde stiftete das Holz, Fuhrfron und 1000 fl.

Da die Kirche wesentlich größer als die alte wurde, musste die Friedhofsmauer entfernt werden. Im Sommer 1783 wurde der Bau der Oberkessacher Kirche vollendet. Im Jahre 1978 erfuhr die Pfarrkirche Oberkessach eine Außenrenovierung. Im Jahr 2007 wurde der Kirchturm unter Kostenbeteiligung der Gemeinde Schöntal mit Schieferplatten neu gedeckt und die Außenfassade erhielt einen neuen Anstrich. In diesem Zusammenhang konnten bei der weltlichen Gemeinde die finanziellen Mittel für die Wege um die Kirche und im Friedhof aufgebracht werden. Mit viel Eigenleitstung der Oberkessacher Bürger wurde diese Wege neu gepflastert.

Heutige Situation:

Die Kirchengemeinde St. Johannes hat ca. 890 Katholiken. Die hiesige Pfarrgemeinde wird als Teil der Seelsorgeeinheit Schöntal durch Herrn Pfarrer Volker Keith geleitet. Weitere amtliche Mitarbeiter, die für die Seelsorgeeinheit und somit auch für die Pfarrgemeinde Oberkessach zuständig sind, sind Pfarrvikar P. Thomas Puthiyaparambil.

Kontaktadresse:

Katholisches Pfarramt Schöntal

Pfarramtssekretärin Martina Kretzschmar

Klosterhof 18

74214 Schöntal